Wohlbefinden

Fasten: Meine Erfahrung mit dem Blutzuckerfasten

Bereits als 18-jähriger kam ich mit dem Fasten in Berührung; genauer gesagt mit der Heilfastenkur nach dem  österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr (1875-1965) .

4 Dinge sind mir schon damals beim Fasten aufgefallen:

  1. Mehr Energie
  2. Geistige Klarheit
  3. Starker Gewichtsverlust
  4. Erleichterung von Ballast (ggf. Giftstoffe)

Meine intensive Beschäftigung mit dem Fastenthema

Mitte 40 kam mir die Idee des Heilfastens wieder hoch. Ich hatte bereits 2 Jahrzehnte nicht mehr gefastet. Mein Körper hatte mehrere Wehwechen. Die Verdauung lief auch nicht mehr reibungslos. Hinzu kamen Herzprobleme und stärkeres Unwohlsein in der Lebergegend. 

Nach mehreren Versuchen, unter anderem mit dem radikalen Wasserfasten, habe ich meine eigene Fastenkur mit diversen Fastenexperimenten ausgearbeitet. Ich nenne die neue Kur:  Blutzuckerfasten. Das Blutzuckerfasten ist leicht umzusetzen und verspricht für mich den größten Nutzen. Es ist eine Kombination aus sehr strengem Keto, Omad (One meal a day / Eine Mahlzeit am Tag) bzw. Intervallfasten und den vielen Feinheiten, die ich für mich als nützlich erkannt habe.

Zunächst möchte ich Ihnen die Fehler aufzeigen, die mir bei diversen Fastenversuchen aufgefallen sind.

Hinweis: Besprechen Sie jede Fastenkur zuvor mit Ihrem Arzt und folgen Sie seinem Ratschlag. Es gibt keine Fastenkur, die für alle Menschen gleichermaßen geeignet ist.

10 Fehler, die mir beim Fasten auffielen: 

  1. Zu wenig Salz: Salz ist ein Elektrolyt und hilft dem Körper bei vielen Funktionen. Wer zu wenig Salz nimmt (z. B. beim Fasten), riskiert Schwindel, Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Übelkeit etc.  Dies war teilweise auch bei mir der Fall.
  2.  Süßstoffe: Süßstoffe stören die Darmflora. Gerade meine Darmflora soll sich während einer Fastenkur erholen bzw. verbessern, um auch nach dem Fasten nützlich zu sein. 
  3. Keine Darmentleerung:  Der Körper scheidet Giftstoffe über den Darm aus. Wird der Darm nicht entleert (z. B. wie es beim Wasserfasten der Fall ist), kann es zu einer Wiederaufnahme von Giftstoffen kommen. 
  4. Zu wenig Ruhe: In der Fastenzeit arbeitet mein Körper an seiner Entgiftung, Regeneration, Reinigung und Reparatur. Schlaf und Ruhe wirken bei Fastenkuren unterstützend. Zu viel Sport ist kontraproduktiv, weil Stresshormone den Fastenprozess stören. Etwas Sport ist nützlich, solange er stressfrei erfolgt. Zu großes Erschöpftsein nach dem Sport ist ein schlechtes Zeichen.
  5. Unnötiges Frieren: Beim Fasten stellt mein Körper auf einen Energiesparmodus um.  Häufig fing ich an zu frieren. Dies war unnötig. Ein paar Kniebeugen oder eine Runde auf dem Standfahrrad und schon war mein Metabolismus angeschoben. (Bei Frauen soll das nicht so gut funktionieren. Menschheitsgeschichtlich sind Frauen eher nicht die Jäger gewesen. Während Hungerperioden benötigten sie den Extra-Energieschub zum Jagen nicht).
  6. Zu wenige Nährstoffe. Beim Wasserfasten ist mir aufgefallen, dass zu wenige Nährstoffe meinen Körper und meine Psyche unnötig stressen. Depressionen, Unwohlsein und Angstzustände stellten sich bei mir ein.  Beim Fasten mit den richtigen Nährstoffen, fiel mir das Fasten wesentlich leichter, es ging mir auch gesundheitlich besser.  Dadurch, dass ich einmal am Tag bestimmte Nährstoffe zuführte, erhielt ich einen größeren Fasteneffekt, hatte weniger Appetit und konnte so länger durchhalten.  Außerdem blieb ein starker Jo-Jo-Effekt nach meinem Fasten aus. 
  7. Abführmittel: Abführmittel wie Bittersalz oder Enema halfen mir während unterschiedlicher Fastenkuren, Giftstoffe auszuschwemmen und mich besser zu fühlen. Jedoch habe ich manchmal damit übertrieben und Unwohlsein war die Folge. Mit einer anderen Fastentechnik fiel es mir wesentlich leichter, Giftstoffe herauszubekommen, und das ganz ohne Abführmittel.  Mehr dazu weiter unten. 
  8. Zu viel oder zu wenig trinken: Wasser wird für die Grundfunktionen des Körpers benötigt, aber auch dafür, Giftstoffe auszuleiten.  Jedoch kann zu häufiges Trinken in größeren Mengen meinem Körper schaden, indem es lebenswichtige Mineralien ausschwemt. Auch ich habe negative Effekte bei zu vielem Trinken erfahren. 
  9. Zu schnelles Fastenbrechen (Beenden des Fastens): Als ich zu schnell mit dem Fasten aufgehört habe (z. B. nach dem Wasserfasten) erging es mir elendig. Ich hätte mehrere Stunden zwischen nur kleinen Mahlzeiten vergehen lassen müssen, um Verdauungsprobleme zu verhindern.  
  10. Geändertes Essverhalten nicht ausnutzen: Zu häufig sprang ich nach dem Fasten zu schnell zu alten Ess-Gewohnheiten. Damit nutze ich nicht das volle Potential des Fastens aus. Meine gesamte Darmflora hat sich geändert. Der Appetit auf Gesundes ist gestiegen. Es fällt mir wesentlich leichter, anstatt Süßes etwas Gesundes zu essen. Jetzt weiß ich,  dass ich das für mich nutzen kann. Süßigkeiten, Brot, Chips, Pasta etc. können im  Supermarkt bleiben. Gerade nach dem Fasten fällt es mir besonders leicht, zu gesunder Nahrung zu greifen. 

Mein Fastenplan: Das Blutzucker-Fasten

  • Meine Fastenzeit: 2-4 Wochen
  • Kurzfassung: 1x am Tag  wenig essen, und zwar kohlenhydratearm, vitamin- und ballaststoffreich.  
  • Meine Ziele:
    1. Körperliche Erholung durch Zellregeneration (Autophagie)
    2. Gifteausleitung
    3. Normalisierung des Fett- und Zuckerstoffwechsels (vor allem um Insulinresitenz vorzubeugen)
    4. Abnehmen ohne Jojo-Effekt.
    5. Gesteigertes geistiges Wohlbefinden.
  • Meine Vorbereitung: Einen Tag vor Beginn des Fastens mache ich einen Früchtetag mit vielen unterschiedlichen Früchten.  Während des Blutzuckerfastens sind fast alle Früchte nicht erlaubt, und deshalb möchte ich die Vorteile von Früchten vorbeugend erhalten. Hierzu nehme ich Orange, Annanas, Melone, Passionsfrucht (Maracuja), Granatapfel, Ananaskirsche (Physalis), Mango, Kaki, Banane, Kiwi und Birne. Falls Ihnen andere Früchte schmecken, können Sie diese gerne nehmen. 
  • Was ist während meines Blutzucker-Fastens erlaubt:
    • Trinken: Ich trinke vor allem hochwertiges Wasser aus Glasflaschen. 2 bis 3 Mal täglich trinke ich einen kohlenhydratarmen Tee. Hier greife ich zu: Pfefferminze-, Rooibos-, Brennesel-,  Kamille-, Salbei- oder Kräutertees. Andere Tees sind häufig zu kohlehydrathaltig. Ich achte darauf, dass der Tee keine künstlichen Zusatzstoffe hat. Der Tee darf 0,3 g Kohlenhydrate auf 100 ml nicht übersteigen. Angaben zu dem Kohlehydratanteil finde ich häufig auf der Verpackung oder im Internet. 
    • Eine Mahlzeit am Tag: Diese Malzeit besteht hauptsächlich aus einer Portion Salat oder einer Portion Gemüsesuppe.  Wer möchte kann etwas Fleisch hinzugeben. 

      Alle Zutaten sollten hochwertige Bio-Produkte sein. Falls es nicht anders geht, sind konventionelle Zutaten auch möglich, aber nicht optimal. 

      Der Salat hat ein selbst zubereitetes Dressing  bestehend aus Kräutern, Olivenöl, Essig und Apfelessig . Im Salat  oder in der Gemüse-Suppe verwende ich Gemüsesorten, die nur einen geringen Kohlehydratanteil haben . 

      Erlaubte (kohlenhydratearme) Gemüse: Blattgemüse, Avocado, Spargel, Oliven, Pilze, Knoblauch,Tomaten, Gurke, Zucchini, Ingwer,  Blumenkohl, Sauerkraut,  Broccoli und Paprika.

      Nur in sehr kleinen Portionen: Möhre, rote Beete, Sellerie und Zwiebeln.

      Alle anderen Gemüse sind nicht erlaubt.

      2-3 mal in der Woche esse ich Hühnchenfleisch dazu. Fleisch hat eher keine Kohlenhydrate. Auch Schein oder Rind ist erlaubt.

      Ein- bis zweimal die Woche mische ich eine Handvoll Nüsse, 100 g Beeren und einen Schuss Schlagsahne zu einem gesunden Nachtisch. Hierbei sind Mandeln, Walnüsse, Paranüsse, Kokosnüsse, und Haselnüsse eine willkommene Abwechslung. Bei den Beeren erlaube ich mir eine kleine Portion Himmberen, Brombeeren, Erdbeeren oder/und etwas Blaubeeren. 

    • Eine Glas Zitronenwasser: Hierzu drückt ich täglich eine Zitrone in ein Glas Wasser aus.  Zitrone liefert wichtige Mineralstoffe, Vitamin C und weitere Antioxidantien. Das Glas Zitronenwasser trinke ich, wenn ich anfange, das Essen vorzubereiten. Wer das auf nüchternen Magen nicht verträgt, kann das Zitronenwasser auch während des Essens zu sich nehmen. Die Zitrone und der Essig (im Salat oder in der Suppe) gelten als natürliche Hausmittel gegen Nierensteine / Nierengries, die gerade beim Fasten auftreten können. So minimiere ich ggf. das Risiko, Nierenprobleme zu bekommen.

Vorteile, die ich durch das Blutzuckerfasten habe

  1. Mein Blutzucker schwankt nicht. So minimiere ich starken Appetit oder Hunger. 
  2. Aufgrund der fehlenden Kohlenhydrate, finden bei mir keine größeren Insulinausschüttungen statt. Dies widerrum erleichtert mein Abnehmen. 
  3. Ich gebe meinem Körper Vitalstoffe, die beim Fasten helfen und Unwohlsein verhindern. 
  4. Mein Körper stellt die Energiegewinnung auf Fettverbrennung um. Wer dieses Umstellen trainiert, hat es später leichter, diese zu tun.
  5. Meine Organe erholen sich von der schädlichen Einwirkung des Zuckers. Auch die Insulinsensibilität soll durch das Blutzuckerfasten verbessert werden. 
  6. Enzündungen bauen sich in meinem Köper ab.


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