Zunächst eine Definition: Politisch Rechts bedeutet laut Wörterbuch kurzgefasst konservativ und antisozialistisch
Politisch Links bedeutet laut Wörterbuch kurzgefasst: sozialistisch/kommunistisch
Sozialisten sind also immer links und Antisozialisten sind immer rechts.
Die allgemeine Definition von Sozialismus lautet vereinfacht gesagt: eine politische Theorie, die sich für mehr staatliche oder gemeinschaftliche Kontrolle ausspricht, vor allem wenn es um die Wirtschaft geht. Am ganzen linken Rand sind also diejenigen, die dafür sind, dass alles in staatlicher oder gemeinschaftlicher Hand ist. Die Gemeinschaft oder der Staat bestimmt, was Personen und Unternehmen zu tun oder zu lassen haben. Dies kann bis zum äußersten linken Rand gehen, wo alle Unternehmer enteignet werden und den Bürgern kaum Freiheit gelassen wird. Ein gutes Beispiel hierfür ist Nordkorea. In Nordkorea ist es den Menschen z. B. nicht erlaubt Kritik zu äußern. Man darf viele Dinge nicht besitzen. Man muss sein Verhalten so anpassen, dass stets Staatstreue erkennbar ist. In Nordkorea möchte der Staat auch die Gedanken der Bürger kontrollieren. So werden bereits Kleinkinder mit Indoktrination auf Parteilinie gebracht. Haushalte haben Radios, die man nicht abstellen kann, auf denen Staatspropaganda läuft. Es gibt keinen unkontrollierten Zugang zu Informationen oder dem Internet. Auch Telefone werden permanent abgehört. Menschen in Nordkorea müssen Dinge glauben, die offensichtlich falsch sind. Ein ungenehmigtes Buch zu lesen (wie z. B. die Bibel) kann jahrelange Straflager nach sich ziehen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für mehrere Generationen der eigenen Familie. Menschen dürfen nicht frei reisen, und wenn sie dabei erwischt werden, illegal auszureisen, werden sie in Straflager verbracht. Strafen drohen auch, wenn man die falsche Mode trägt. Wer eine falsche Frisur hat, macht sich strafbar. Man könnte sagen, dass in Nordkorea Sozialismus übertrieben wird. Und wer sagt, dass könnte uns in Europa nicht passieren, braucht sich nur die sozialistischen Diktaturen, des ehmaligen Ostblocks ansehen, welche die Freiheiten zwar nicht immer so dramatisch beschnitten, aber doch sehr in diese Richtung gingen.
Aber immer wenn es so dermaßen extrem links wird, distanzieren sich Linke gerne von solchen Staaten und wollen damit nichts mehr zu tun haben. Noch in den 60ern und 70ern feierten auch im Westen Linke den chinesischen Führer Mao. Doch als sich dann herausstellte, wie brutal Mao gegen seine eigene Bevölkerung vorging, wollten Sie nichts mehr von ihm wissen.
Auch nach dem Untergang des sozialistischen Ostblocks mit den ganzen sozialistischen Ländern sagten Linke, dass dies kein echter Sozialismus war. Oder dass man noch nie wirklich Sozialismus ausprobiert habe. Teilweise wurden diese Staaten sogar als rechts bezeichnet. Es sei angeblich Staatskapitalismus gewesen. Oder es wurde behauptet, dass der Sozialismus nicht funktioniert, weil der Westen es verhinderte.
Es scheint fast so, als würden sich linke Ideologen schwer damit tun, das Versagen sozialistischer Systeme anzuerkennen und daraus zu lernen. Viel eher wird der anderen Seite die Schuld zugeschoben. So wie es auch mit dem NS-Regime geschah, die zu Rechten gemacht worden sind, obwohl sie Linke waren. Und auf die Hauptlüge, die hier verwendet worden ist, komme ich sofort zu sprechen.
Aber kurz zurück zur Definition von LINKS und RECHTS: Links bedeutet sozialistisch/kommunistisch und rechts ist im Prinzip das Gegenteil. Im rechten Spektrum soll sich der Staat so gut wie möglich zurückhalten und die Bürger im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sinne in Ruhe lassen. Zudem hat die Definition von Rechts auch den Aspekt des Konservativen. Konservativ bedeutet, dass man eher Dinge bewahren möchte, vor allem wenn sie gut laufen, und eine Politik der kleinen vorsichtigen Schritte bevorzugt. Konservativ kommt vom lateinischen Wort conservare, das konservieren / bewahren bedeutet.
Der Begriff Links und Rechts entstand im französischen Parlament am Ende des 18. Jahrhunderts. Auf der linken Seite im Parlament saßen diejenigen, die Klassen, Adel etc. ablehnten, und rechts diejenigen, die sich für den Erhalt, für das Bewahren von Klassen und von Adel einsetzen.
Im Verlaufe der Geschichte, als der Einfluss der Monarchie immer stärker schrumpfte und der Einfluss der modernen Wirtschaft zunahm, rückten zunehmend andere Privilegierte in den Vordergrund wie z. B. Industrielle, Großunternehmer und Kapitalisten. Dies war der neue und in Teilen verhasste Feind der Linken.
Kommen wir nun zu der Hauptlüge, die Hitler zu einem vermeintlich Rechten machte.
Die Lüge lautet: Hitler sei ein Förderer von Industriellen, Kapitalisten und der Oberschicht, wie z. B. dem Adel gewesen. Also derjenigen, die man für gewöhnlich der politischen Rechten zuordnet.
Diese Lüge machte Hitler zu einem angeblich Rechten.
Wenn man sich das Verhalten der Nationalsozialisten gegenüber dieser Gruppe jedoch ansieht, so finden wir schnell heraus, dass genau das Gegenteil der Fall war. Hitler verachtete Liberalismus, Industrialismus, Individualismus, Kapitalismus und den Adel, so wie viele andere Linke auch. Und die Ablehnung der Rechten gegenüber Hitler war auch eindeutig.
Jetzt wird der eine oder andere fragen: Ja, aber warum hat Hitler Kommunisten und andere Sozialisten verfolgen lassen? Dies lässt sich sehr leicht beantworten:
Es war seine politische Konkurrenz. Sie hatten ähnliche Ziele, aber unterschieden sich in der Ausrichtung. Hitler wollte nationalen Sozialismus und die anderen wollten internationalen Sozialismus. Kommunisten, Sozialdemokraten und Nationalsozialisten haben sich in der Weimarer Republik (der Zeit vor 1933) gegenseitig gehasst. Die KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) erklärte die SPD sogar zum rechten faschistischen Hauptfeind, die angeblich nur Handlanger der Kapitalisten gewesen sei.
So wie sich Muslime unterschiedlicher Richtungen bitter Feinde sind, wie z. B. Shiiten und Suniten waren sich die nationalen Sozialisten bitter Feinde mit den internationalen Sozialisten. Mal mehr und mal weniger. Zu sagen, Hitler kann kein Linker gewesen sein, weil er gegen andere Sozialisten vorging, ist als wüde man sagen, Protestanten können keine Christen sein, weil Sie sich mit Katholiken bittere Auseinandersetzungen hatten, z. B. im 30-jährigen Krieg, wo sie sich gegenseitig umbrachten.
Ob jemand Christ, Muslim oder Sozialist ist, hängt nun mal von den Zielen ab. Und das Ziel des NS-Regimes war nun mal der Sozialismus.
Hitler sagte, das was der Marxismus, Leninismus und Stalinismus nicht erreichen konnten, werden sie in der Lage sein zu erfüllen.
Es gab unterschiedliche Strömungen im Sozialismus, aber eine andere Herangehensweise. Sozialismus ist aber immer links.
Aber zurück zur Hauptlüge, die Hitler zu einem angeblich Rechten machte. Hitler stand den privilegierten Schichten nicht wohlgesonnen gegenüber. Und anders herum war es genauso.
Die Oberschicht lehnte Hitler mit seinen sozialistischen Forderungen überwiegend ab. Dies war besonders im Wahlkampf ersichtlich. Gerade aufgrund der linken Haltung der Nationalsozialisten musste sich Hitler seinen Wahlkampf überwiegend mit Kleinstbeiträgen finanziert.
Der Historiker Prof. Dr. Daniel Koerfer hielt am 11. Dezember 2019 an der Freien Universität Berlin den Vortrag „Geschichte als Waffe. Fälschungen – Mythen – Verschwörungstheorien“, in dem er aufzeigte, dass sich die NSDAP im Wahlkampf mit Eintrittsgeldern, Mitgliederbeiträgen und Zwangsabos für ihre Zeitungen (z. B. dem „Völkischer Beobachter“) finanzierte und eben nicht im allgmeinen durch die Industrie und das reiche Bürgertum. Allein die Mitgliedsbeiträge sollen zweistellige Millionen-Beträge generiert haben. Das Durchschnittseinkommen damals lag bei ca. umgerechnet 70-100 Euro im Monat. Einige wenige Industrielle und Wohlhabende spendeten eher in der Schlussphase des Wahlkampfes an die NSDAP und teilweise auch an die SPD gleichzeitig. So erhoffte man sich sicherlich, dass man einen Fuß in der Tür haben könne, je nachdem, wer die Wahl gewinnt. Zudem kann man hier nicht ausschließen, dass Wohlhabende in der Schlussphase des Wahlkampfes spendeten, um in Hitlers neuem Sozialismus nicht ganz an Bedeutung zu verlieren.
Der Sozialhistoriker Hans-Ulrich Wehler jedenfalls bezeichnete es als Ammenmärchen, dass Hitler von der Industrie gekauft worden wäre.
Der bekannte Historiker Sir Richard J. Evans sagte, dass die NSDAP sich selbst finanzierte.
Auch der Historiker Prof. Henry Ashby Turner Jr. kam in seinem Buch „German Big Business & The Rise of Hitler“ zu dem Schluss, dass das Großkapital Hitlers politisches Programm insgesamt nicht unterstützt hat.
Reiche Unterstützer gab es kaum. Einer der wenigen war Fritz Thyssen, der einige Jahre nach der Machergreifung als politischer Gefangener ins KZ kam.
Die Verachtung gegenüber Unternehmern kann man auch am Beispiel der Junkers-Motorenbau GmbH und Junkers-Flugzeugwerk AG sehen. Hugo Junkers wurde gezwungen seine Patente abzugeben. Weiterhin wurde er genötigt, 51% seiner Unternehmen entschädigungslos zu überschreiben. Darüber hinaus wurde er unter Hausarrest gestellt und verlor Einflussmöglichkeiten auf sein Unternehmen. Solche Aktionen sind alles andere als unternehmerfreundlich und zeigen, dass nicht nur jüdisches Eigentum beschlagnahmt wurde.
Die Industrie sah das Unheil bereits vor der Wahl Hitlers kommen.
Die Industrie sammelte 339 Unterschriften, damit Hindenburg seinen Kampf gegen Hitler fortführt. Hindenburg hatte Hitler zuvor ausgebremst, indem er die Wahl Hitlers nicht anerkannte und per Notverordnung seinen eigenen Mann (Franz von Papen) als Kanzler einsetzte. Daraufhin sammelte Hitler bzw. sein Förderer Fritz Thyssen gerade mal 19 Unterschriften aus der Industrie, um Hindenburg zu zeigen, dass auch er Unterstützung aus der Industrie habe. Jedoch sind die 19 Unterschriften für Hitler geradezu lächerlich gegenüber den 339 Unterschriften gegen Hitler. Trotzdem nahmen Linke nach dem 2. Weltkrieg, diese 19 Unterschriften, um zu behaupten, dass dies der Beweis sei, dass Hitler angeblich der Freund der Industrie war und somit vermeintlich rechts war. Über die 339 Unterschriften jedoch hört man aus linken Kreisen nichts. Warum auch, es würde ja ganz offensichtlich das Gegenteil beweisen.
Die Industrie ahnte jedenfalls bereits: Wer sich Hitlers sozialistischer Politik nicht beugen wird, bekommt es mit einem übermächtigen Staat zu tun, der Kapitalismus und Freiheitlichkeit verachtet. Auch andere Teile der Oberschicht wollte Hitler nicht und stellten sich gegen ihn. Sie befürchteten, dass sich Hitler früher oder später gegen sie stellen wird. Und so kam es auch. Die Oberschicht hatte durch das Hitlerregime massive Nachteile. Sie wurden im NS-Staat eingeschüchert und drangsaliert.
Rechte kamen ins KZ oder wurden teilweise ermordet. Auch der konservative Adel bekam die kalte sozialistische Hand des NS-Regimes zu spüren. Die Nationalsozialisten standen dem Adel verdeckt und zeitweise offen feindselig gegenüber.
Gobbels (Hitlers enger Vertrauter und Sprachrohr der Nationalsozialisten) schrieb in seinem Tagebuch im Juni 1938: „ Der Führer spricht sich schärfstens gegen die Fürsten aus, die entweder charakterlos oder idiotisiert sind. […]. Das Haus Habsburg steht da an der Spitze . Sein ganzes Vermögen ist bereits beschlagnahmt. […] Und dann werden die ganzen alten Häuser depossediert, sie verlieren ihre Staatsangehörigkeit und wir sind die Bagage … .” (Anmerkung: Depossediert bedeutet enteignen und entrechten. Unter Bagage verstand man damals Leute, über die man sich ärgerte.) Also heißt dies im Prinzip, dass der Adel enteignet und entrechtet werden sollte und dessen Vertreter sich dann über die Nationalsozialisten ärgern werden.
Aber auch schon 5 Jahre vorher steht in Goebbels Tagebuch im Juni 1933:
„Ich mit Mussolini . Gespräch fortgesetzt. Über Partei und Revolution. Er ist ganz klar. Ein wilder Revolutionär. Scharf gegen Kapital und Adel. Der Bann ist sein Unterpfand. Wir stimmen in allem überein.”
In Polen verübte die SS Massenmord am polnischen Adel und an der polnischen Oberschicht. Sie nannten es eine außerordentliche Befriedigungsaktion (kurz AB-Aktion), die im Frühjahr 1940 startete (Quelle: https://encyclopedia.ushmm.org/content/de/article/polish-victims). Auch viele Kirchenleute fielen dem NS-Regime zum Opfer, ganz nach sozialistischer Tradition.
Nach der Machtergreifung haben sich viele Menschen dem NS-Regime angepasst bzw. mussten sich anpassen. So auch Industrielle, Großunternehmer, Adelige und andere Menschen aus der Oberschicht. Aus linken Kreisen hört man, dass dies der Beleg ist, dass die Eliten Hitler unterstützten. Jedoch ist ein Unterstützen aus Angst for Repressalien kein wirkliches Befürworten. Gerade wegen der ständigen Gewaltandrohung, wenn man nicht auf Staatslinie ist und aufgrund des gesellschaftlichen Drucks, mussten sich viele aus der Oberschicht, eine Unterstüzung simulieren. Es drohten sowohl Enteignungen als auch Gefahr für Leib und Leben.
Und wie war das im linken Lager? Kommunisten und auch Sozialdemokraten der SPD jubelten Hitler nach seiner Wahl enthusiastisch zu und arbeiteten in großen Teilen Hand in Hand mit den Nationalsozialisten zusammen.
Joachim Fest (mehrfach preisgekrönter Historiker und Hitlerbiograph) schrieb: „Als im Frühjahr 1933 ganze kommunistische Kampfformationen geschlossen in die SA übertraten, wurde das von den roten Parteisoldaten keineswegs als Bruch empfunden, und der Berliner Volkswitz, der diese Einheiten als „Bulettenstürme“ verhöhnte („außen braun, innen rot“) deckt auf, wie nahe beieinander auch die Öffentlichkeit die einen und die anderen wahrnahm. Man wechselte sozusagen nur den Anführer und die Fahne, nicht einmal die Treffkneipe. Im Herzen blieb man Sozialist, nur dass man von nun an auch noch national sein durfte, kein „Vaterlandsverräter“ der Komintern.” Anmerkung: Kominter ist eine Abkürzung für internationale Kommunisten bzw. die Kommunistische Internationale, eine Organisation, die eine sozialistische Weltrevolution vorantreiben wollte unter der Führung Russlands. Also genau das, was Hitler mit seinem nationalen Sozialismus nicht wollte.
Quelle: Artikel in der Taz: „War Adolf Hitler ein Linker?“ vom 27.09.2003 / https://taz.de/Aus-dem-Archiv/!6061494/
Was sagt uns hier der Historiker Joachim Fest. Er sagt im Prinzip, dass bereits in der Anfangszeit des NS-Regimes Hardcore-Kommunisten in die SA übertraten. Meines Erachtens vergleichbar mit dem gewaltbereiten Teil der heutigen Antifa.
Ganz nach dem Motto, was Hitler noch vor der Wahl zu Generalmajor Otto Wagner sagte: „Wir National-sozialisten wollen aber gerade alle Sozialisten und auch die Kommunisten zu uns herüberziehen, wir wollen sie aus ihrem internationalen Lager ins Nationale gewinnen.“
Viele Sozialisten und Kommunisten unterstützen Hitler mit Begeisterung. Dies ist kein Wunder: Hitler erfüllte in seinen Regierungsjahren viele Forderungen, die Linke seit geraumer Zeit stellten, z. B. Mieterschutz, Mietdeckel, Schuldnerschutz, Umververteilung von Reich zu Arm, Auflösung von Klassen, extreme Steuererhöhung für Reiche und Unternehmen, sozialer Wohnungsbau, Familienhilfen und und und. Ja, Hitler hat KPD- und SPD-Leute verfolgt. Aber zur Wahrheit gehört, dass er viele Rechte verfolgen und umbringen ließ. Er löste letztendlich alle Parteien auf, so wie es in sozialistischen Systemen üblich ist. Dort wird jede ernsthafte Konkurrenz und Opposition dem Erdboden gleichgemacht.
Die Behauptung Hitler habe sich nur im Wahlkampf als Sozialist ausgegeben, aber nach der Entledigung eines linken Flügels, rechte Politik gemacht, ist falsch. Wenn überhaupt, hat er sich einem rechten Flügel entledigt, der auch als Strasser-Flügel bekannt war. Gregor Strasser war ein Hilfsmittel der Industrie, um den Sozialismus der Partei zu zähmen. 1931 bekam er z.B. eine monatliche Zahlung von 10.000 Reichsmark von Unternehmern des Ruhrbergbaus (ca. das 50-Fache eines Durchschnittslohns), um rechte Positionen einzunehmen. Strasser sprach sich für die Annäherung an die Industrie aus und warb für Steuersenkungen. Auch sollte laut Strasser von den planwirtschaftlichen Ansätzen Abstand genommen werden. Hitler, Göring und Goebbels entwickelten dann eine innerparteiliche Feindschaft zu Strasser, die in seiner Ermordung in der Nacht der langen Messer endete.
Schaut man sich die echte Gegnerschaft zu Hitler an, so stellt man schnell fest, dass der bedeutendste innerdeutsche Widerstand von rechts kam. Z. B. aus dem Adel mit dem Stauffenberg-Attentat. Der Anschlag auf Hitler und die Übernahme Deutschlands durch rechte Kräfte wären fast geglückt, jedoch überlebte Hitler den Bombenanschlag. Graf von Stauffenberg und seine adeligen Mitverschwörer, wie sein Bruder Berthold Schenk Graf von Stauffenberg, Oberst Albrecht Mertz von Quirnheim, Adam von Trott zu Solz und Generalmajor Henning von Tresckow, wurden kurz nach ihrer heldenhaften Tat hingerichtet.
Aber auch bereits vor der Wahl nutzten Adelige ihre Macht gegen Hitler. Reichswehrchef Hans von Seeckt (ein Rechts-Konservativer) schaffte es sogar, die NSDAP 1923 zu verbieten. Das Verbot hielt bis 1925. Hans von Seeckt war ein Rechts-Konservativer und später Abgeordneter der DVP (Deutsche Volkspartei). Er entstammt einer Adelsfamilie.
Oder der Monarchist Paul von Hindenburg. Er war Reichspräsident und nutzte die Notverordnungen, um Hitler mit einer Gruppe Adeliger aufzuhalten. Hindenburg wollte Hitler am 31. Juli 1932 nicht zum Reichskanzler machen. Stattdessen stellte Hindenburg ein eigenes Kabinett ein, unter der Führung von Franz von Papen. Doch nach mehreren Monaten des rechten Widerstandes gegen Hitler drohte der Bürgerkrieg. In dieser Zeit erwogen, der von Hindenburg eingesetzte Kanzler Franz von Papen und der später eingesetzte Kanzler Kurt von Schleicher (mit Hilfe der Reichswehr) eine Machtergreifung Hitlers weiterhin zu verhindern. Kurt von Hammerstein-Equord (Chef der Heeresleitung) und Ferdinand von Bredow (Leiter des Ministeramts im Reichswehrministerium) befürworteten ein militärisches Vorgehen gegen Hitler. Die Idee war, eine präsidiale Regierung beizubehalten, so dass der Reichspräsident Paul von Hindenburg Hitler weiterhin aufhalten könne. Ggf. hätte Hindenburg die Macht an den Adel zurückgegeben, indem er die Monarchie wiederherstellte. Hindenburg war ein bekennender Befürworter der Monarchie. Leider versuchte Hindenburg einen anderen Weg, Hitler klein zu halten, um einen Bürgerkrieg zu verhindern. Siehe hierzu auch meinen Videobeitrag: SPD / KPD halfen dem Sozialisten Hitler. Rechte waren .
Heutzutage werden historische Fakten um den politischen Standort Hitlers so verdreht, dass Sie Hitler wie einen Rechten aussehen lassen oder das Rechte angeblich seine Förderer waren. Dabei war es genau anders herum. Hitler und die Nationalsozialisten waren durch und durch Sozialisten. Sie waren Linke und bekamen große Unterstützung aus dem linken Lager.
Es war so, wie der ehemalige Bundesminister Franz Josef Strauß in den 70ern sagte: „Wir werden auch nicht schweigen in dieser Auseinandersetzung, denn schließlich war der Nationalsozialismus auch eine Variante des Sozialismus, und seine große Schwungmasse hat er nicht von dem Strandgut des Ersten Weltkrieges, von den Freikorps, vom verarmten Mittelstand oder vom Bürgertum bezogen. Seine Schwungmasse hat er von den Millionen Sozialisten bezogen, die der SPD damals als Wähler davongelaufen sind.”
Der Zeitzeuge und ehemalige Bundesminister bestätigte hier also, dass Hitler Sozialist war und durch Sozialisten groß geworden ist.
Der Unterschied zu den Marxisten ist, dass die Nationalsozialisten keinen internationalen, sondern nationalen Sozialismus wollten. Marxisten hingegen suchten ihr Heil in der internationalen Verbindung. Und nochmals, so wie sich Shiiten und Suniten im Islam über kleine Unterschiede bekämpften, so bekämpften sich nationale Sozialisten mit internationalen Marxisten. Beide konkurrierten aber für die gleiche Sache, den Sozialismus. Den Protestanten spricht man ja auch nicht das Christentum ab, nur weil sie in kriegerische Auseinandersetzungen mit den Katholiken traten. Ich an den 30-jährigen Krieg. Oder warum sollte man Stalin den Kommunismus absprechen, nur weil er andere Linke, wie z. B. die Trotzkisten verfolgte.
Jedenfalls waren auch nach der Wahl unzählige Linke für Hitler und der größte Widerstand kam von Rechts. Linke aller Richtungen jubelten Hitler nach der Machtergreifung begeistert zu. Ein prominentes Beispiel hierfür wäre der bekannte Sozialdemokrat und ehemalige Staatskanzler aus Österreich Karl Renner. Er äußerte sich 1938 im Neuen Wiener Tageblatt über den Zusammenschluss mit Hitlerdeutschland so: „Ich müßte meine ganze Vergangenheit als theoretischer Vorkämpfer des Selbstbestimmungsrechtes der Nationen wie als deutschösterreichischer Staatsmann verleugnen, wenn ich die große geschichtliche Tat des Wiederzusammenschlusses der deutschen Nation nicht freudigen Herzens begrüßte. […] Als Sozialdemokrat und somit als Verfechter des Selbstbestimmungsrechtes der Nationen, als erster Kanzler der Republik Deutschösterreich und als gewesener Präsident ihrer Friedensdelegation zu St-Germain werde ich mit Ja stimmen.“
Nach 1945 teilte der ehemalige sozialdemokratische Kanzler Renner mit, dass er die Erklärung freiwillig gegeben habe.
Renner wandte sich 1938 sogar mit einem Brief an das NS-Regime mit folgender Bitte: „Ja, ich möchte Sie bitten, dass Sie mir die Möglichkeiten verschaffen, entweder in der Zeitung oder in Aufrufen, die man auf Plakaten drucken könnte, die alten Sozialdemokraten Wiens in meinem Namen aufzurufen, am 10. April für Großdeutschland und Adolf Hitler zu stimmen.“
Im Gegensatz dazu hielt der rechte (ehm. von Hindenburg als Kanzler eingesetzte) Franz von Papen die Marburger Rede. Sie gilt als letzte öffentliche Rede von offizieller Stelle gegen das NS-Regime, ca. 1,5 Jahre nach der Machtergreifung Hitlers, in der er das NS-Regime scharf anging. Es war mit ein Grund dafür, dass Hitler ihn umbringen lassen wollte. Nur unter dem Schutzschirm Hindenburgs wurde später das Leben von Papen verschont. Papens Mitarbeiter jedenfalls vielen in der Nacht der langen Messer dem Regime zum Opfer.
Der Zeitzeuge und Historiker Sebastian Haffner (1907-1999) bestätigte den Kampf von Rechts gegen Hitler. Sebastian Haffner war Welt-und-Stern-Kolumnist und Träger des Heinrich-Heine-Preises der Stadt Düsseldorf und des es Johann-Heinrich-Merck-Preises. Er floh 1938 vor dem NS-Regime nach Großbritannien. Winston Churchill war so beeindruckt von Haffners NS-kritischem Buch „Germany. Jekyll and Hyde“ (von 1940), dass er das Buch zur Pflichtlektüre für die Minister seines Kriegskabinetts machte. Sebastian Haffner schrieb
„Die einzigen innenpolitischen Gegner oder Konkurrenten, mit denen Hitler im Jahre 1930–34 ernsthaft zu rechnen und zeitweise zu kämpfen hatte, waren die Konservativen. […] und dabei blieb es auch in der Zeit seiner unumschränkten Macht nach 1934.” […] Es war die einzige Opposition, die ihm bis zum Schluss zu schaffen machte. Die Einzige, die eine, wenn auch geringe, Chance hatte, ihn zu Fall zu bringen. Und die wenigstens einmal den Versuch dazu machten. Und diese Opposition kam von rechts. Von ihr aus gesehen stand Hitler links. […]
Was sagt Haffner hier zusammengefasst: Die Einzigen, die wirklich gegen Hitler was unternahmen und dabei auch eine Chance auf Erfolg hatten, waren Rechte.
Nationalsozialisten lehnten Liberalismus und Individualismus ab und organisieren sich kollektivistisch. Das ist typisch links. Sie betrieben eine Politik der Umverteilung von Reich nach Arm und hatten als Ziel die klassenlose Gesellschaft. Auch das ist typisch links. Sie lehnten Kapitalismus und ehemalige Eliten wie den Adel ab. Auch das ist typisch links. Es ist sozialistisch.
Und weil all das per Definition links ist und weil auch in unzähligen anderen linken Regimen, im Name der Gleichheit und Gerechtigkeit verfolgt und gemordet wurde, müssen wir uns alle mal ernsthaft fragen, wie wir ein erneutes Unheil mit friedlichen Mitteln verhindern können.
Der Mensch ist im Grunde und tief im Innern gut. Er lässt sich nur leicht zu Schreckenstaten manipulieren. Vor allem wenn ihm vorgemacht wird, dass dies zu einem angeblichen Gemeinnutz oder/und im Dienst einer anderen edlen Sache geschieht. Dies ist das Handbuch des Sozialismus: 1. Hinweis auf das Leid einer Bevölkerungschicht 2. Aufbau eines Feindbildes (meistens irgendeine Art von Privilegierten) 3. Emotionale Manipulationen unter Ausnutzung des Schutzbedürfnisses der Bevölkerung 4. Verängstigungen, um noch mehr Unterstützung zu erreichen. 5. Massenmobilisierungen, um im Sinne einer angeblichen Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit einen sozialistischen Führer zu installieren, der dann letztendlich mit meistens einer Parteien-Clique das Land unter seinen Willen zwingt. Von den vielen schönen, bunten linken Versprechungen bleibt dann meistens kaum oder nichts mehr übrig. Anstelle von Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit, werden dann alle ausgesondert, die nicht zur Gleichheit, Brüderlichkeit und Freiheit passen. Anstelle der Umverteilung des Besitzes an die Bevölkerung, entsteht Not und Unterdrückung, außer man hat Verbindungen zur sozialistischen Partei. Vor allem, wenn der enteigenete Besitz der anderen, aufgebraucht ist.
Es gibt einen Grund, warum Menschen ihr Leben riskieren und immer noch riskieren, um aus sozialistischen Systemen zu fliehen. Der Grund ist, dass die versprochene Menschenfreundlichkeit in solchen Systemen sich als Unmenschlichkeit entpuppte. Viele, die aus dem Sozialismus flohen, warnen jetzt davor, dass gerade in westlichen Ländern eine Verharmlosung des Sozialismus stattfindet, und befürchten, dass, wenn der Westen nicht aufpasst, man in eine erneute linke Diktatur rutschen wird. Und was so eine linke Diktatur mit der Hilfe eines KI-gestützten Überwachungsapparats anrichten könnte, möchte ich mir nicht ausmalen. Ich plädiere deshalb dafür, dass wir uns auf eine freiheitliche Demokratie fokussieren. Dass wir eine Zukunft bauen, die wirklich menschenfreundlich ist, in der Anstand und Vernunft herrschen. Mit einer unabhängigen Justiz, einem sozialen Sicherheitsnetz, welches nicht mißbraucht wird und wo jedermann auf ehrliche Weise blühen und gedeihen kann.
Vielen Dank, bis zum nächsten Mal.


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